Fabrik.Kino 1: Filmgespräche 16./ 17. November

Ein Film anläßlich des Pogromgedenkens "Nachlass" von Gabriele Voss und Christoph Hübner am Samstag, 16. 11. um 19.30 Uhr in der Alten Kachelofenfabrik und ein weiterer Film am Sonntag, 17. 11. um 14 Uhr

Die beiden bekannten Dokumentarfilm-Regisseure Christoph Hübner und Gabriel Voss kommen nach Neustrelitz in das Fabrik.Kino am Sandberg, um zwei ihrer Filme vorzustellen.

Am Samstag, 16. 11. um 19.30 Uhr läuft im Fabrik.Kino 1 der Film "Nachlass" in dem die  beiden Filmemacher sich mit fünf Nachkommen von NS-Tätern und zwei von Holocaust-Überlebenden unterhalten.

Die klug geführten und ruhigen Interviews werden nur unterbrochen von Aufnahmen des Umbaus der KZ-Gedenkstätte Buchenwald, der "Topographie des Terrors" in Berlin und des Anfertigens von Stolpersteinen.  

Die Nachgeborenen erzählen in NACHLASS davon, wie Unausgesprochenes, Schuldgefühle und Traumata die Beziehungen zu ihren Vätern und Großvätern geprägt haben und wie befreiend die Auseinandersetzung mit diesem Vermächtnis für sie ist. Das Schweigen der Väter brechen die Kinder und Enkel.

Das Unvorstellbare für die nachfolgenden Genrationen lässt sich auf eine einfache Frage komprimieren: Wie kann es sein, dass mein Vater oder mein Großvater wehrlose Menschen ermordet hat?

Angesichts des wieder mehr in unsere Wahrnehmung rückenden Rassismus in Deutschland und weltweit, zahllosen durch Gewalt traumatisierten Bürgerkriegsflüchtlingen und von der AFD initiierten Bagatellisierungsversuchen der NS-Zeit, sind diese Fragen hoch aktuell. "Der Film wird uns nachdenklich machen und uns motivieren, auch weiterhin unter dem Titel 'Die Erinnerung darf nie enden'  Filme zu diesen Themen zu zeigen", so Horst Conradt, Kinoleiter am Sandberg.

Am Sonntag um 14 Uhr läuft dann der neue, 155 Minuten lange, Film der beiden Filmemacher mit dem Titel "Vom Ende eines Zeitalters".

Der Film ist das Ergebnis einer Langzeitbeobachtung: 2018 schloss das letzte Steinkohlen-Bergwerk Deutschlands. Eine Zäsur, besonders für das Ruhrgebiet, das über Generationen hinweg maßgeblich vom Kohlebergbau geprägt wurde.

Was dieser Einschnitt für die Menschen vor Ort bedeutet, davon erzählt der Film, mit dem die Filmemacher Christoph Hübner und Gabirele Voss ein über 40 Jahre währendes Langzeitprojekt auf eindrucksvolle Weise beenden.

"Im Anschluß an diese 'einzigartige Chronik über den Wandel des Industriezeitalters' wie die FR schrieb,  möchten wir mit den Filmemachern über dieses Mammutprojekt ins Gespräch kommen und - so Horst Conradt - werden einen interessanten Nachmittag im Kino verbringen!"

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